Bedürfnisse und Entwicklungsaufgaben

Kinder und Jugendliche erschließen sich die Medien eigenständig als Handlungsraum. Sie möchten sich präsentieren, vergleichen, abgrenzen und Neues ausprobieren. Soziale Netzwerke, Apps und (Online-)Spiele eröffnen ihnen Freiräume, in denen sie genau das tun können. Speziell in der pubertären Phase suchen sie sich gezielt Orte, die sich der Kontrolle der Erwachsenen entziehen und ihnen ungestörte Selbsterprobung ermöglichen. Im Kontakt mit Gleichaltrigen (Peer-Group) erfahren sie Grenzen, handeln gemeinsam Werte aus und entwickeln ihre eigenen Identitäten und Zukunftsperspektiven.

Weil Jugendliche die mobilen Endgeräte dauerhaft und ortsunabhängig nutzen, haben Erziehungsberechtige immer weniger Zugriff auf das Medienhandeln ihrer Schützlinge. Nutzungszeiten und aufgerufene Inhalte werden maßgeblich durch die Jugendlichen selbst bestimmt. Dies verunsichert Eltern oftmals und führt dazu, dass sie sich auf die potenziellen Risiken der mobilen Internetnutzung fokussieren. Was bleibt, ist eine vage Vorstellung von dem, was Jugendliche mit den ’neuen‘ Medien machen.

Die Pubertät, als Zeit des Umbruchs, zeichnet sich dadurch aus, dass die Pubertierenden sich neuen Interessen zuwenden. Medien werden intensiv genutzt. Insbesondere Spiele auf allen verfügbaren Plattformen (Smartphone, Konsole, PC, Tablet) ermöglichen ihnen im geschützten Rahmen Rollen auszuprobieren, Abenteuer zu erleben, Aufgaben zu meistern, Erfolge zu feiern sowie Rückschläge zu verarbeiten und Frustrationen zu bewältigen.

Gleichzeitig stehen Jugendliche vor der Herausforderung, ihre Aktivitäten im medialen (Test-)Feld mit ihren sozialen, familiären sowie schulischen Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen. Hier stoßen sie an Grenzen, was ihr Zeitmanagment, ihre Prioritätensetzung und das Verständnis für ihr Handeln angeht.

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